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Liebe Mitglieder, Interessentinnen und Interessenten!
Der Vorstand des »freiburger bündnis eine schule für alle« wünscht Ihnen alles Gute für das Neue Jahr. Wir würden uns freuen, wenn Sie unsere gemeinsame Initiative auch im kommenden Jahr unterstützen. Gemeinsam mit Ihnen wollen wir uns darum bemühen, unser Bildungssystem weiterzuentwickeln. Wir streben weiterhin ein inklusives, längeres gemeinsames Lernen für alle Schülerinnen und Schüler an.
Als wir im Jahre 2009 unsere Initiative starteten, war die Bildungspolitik im Ländle von einer CDU/FDP-Landesregierung bestimmt. Zur Realisierung unseres Pädagogisches Rahmenkonzeptes, das wir in einer 35-köpfigen Arbeitsgruppe entwickelten, wollten wir damals lediglich für Freiburg eine Modellschule erkämpfen. Inzwischen ermöglichte eine Grün-Rote Landesregierung in Baden-Württemberg die Einführung von über 200 Gemeinschaftsschulen (GMS). Von ihren pädagogischen Grundlagen her entsprechen sie weitgehend dem von uns erarbeiteten Rahmenkonzept.
Und doch ist für uns die aktuelle Bilanz der GMS im Land ernüchternd:
ihre Ressourcenausstattung entspricht bei weitem nicht dem, was eine Neue Lernkultur erfordert. Ihre Lehrkräfte arbeiten am Rande der Selbstausbeutung.
es haben sich überwiegend Haupt- bzw. Werkrealschulen auf den Weg zur GMS gemacht, aber nur wenige Realschulen und keine Gymnasien,
es fehlen klare Regelungen für den Übergang in eine Gymnasiale Oberstufe, außer der weit überzogenen Festsetzung der Mindestzahl von 60 Schülern pro Jahrgang, die einer GMS eine eigene Oberstufe ermöglicht,
durch die neue Realschulkonzeption und durch die Bemühungen für einen Schulfrieden wird die Stellung der GMS in einem zukünftigen Schulsystem völlig unklar,
es herrscht Unklarheit über die Gestaltung der Inklusion an den einzelnen Schularten.
Das erhoffte und auch von der Landesregierung anfangs proklamierte inklusive, längere gemeinsame Lernen hat eine sehr unklare und gefährdete Zukunft. Wir wollen uns deshalb und trotzdem weiterhin für eine Schule einsetzen, die allen Kindern unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer wirtschaftlichen Lage und ihren individuellen Stärken und Schwächen ein gemeinsames Lernen bis Klasse 10 ermöglicht. Wir können uns als Übergangslösung ein »Zwei-Säulen-Modell« vorstellen. Die GMS als gleichberechtigte und gleichfinanzierte Säule neben dem Gymnasium als Zwischenlösung zu einer Schule für alle.
In diese Richtung wollen wir Einfluss nehmen und dabei die Schulentwicklung in Freiburg und im Umland aufmerksam begleiten. Die Vigeliusschule II hat als bisher einzige staatliche GMS in Freiburg hoffnungsvoll und engagiert begonnen, sie darf aber nicht das einzige Projekt bleiben. Zwar ist es erfreulich, dass in Ehrenkirchen, Gundelfingen, Waldkirch und Ihringen vier Gemeinschaftsschulen in unmittelbarer Nähe zu Freiburg an den Start gegangen sind. Aber die Stadt Freiburg hinkt der Entwicklung in anderen Teilen des Landes hinterher.
Helfen Sie uns dabei, Einfluss zu nehmen: Kommen Sie zu unseren mitgliederöffentlichen Vorstandssitzungen, zu unseren öffentlichen Mitgliederversammlungen, geben Sie uns Rückmeldungen über die Homepage, machen Sie die Homepageadresse www.fr-eineschule.de oder unsere Facebookseite bekannt…
Mit freundlichen Grüßen, Vorstand »freiburger bündnis eine schule für alle«