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Stellungnahme zur Pressemitteilung der CDU vom 7. Januar 2015 und zu dem Vorwurf, die Kosten der Gemeinschaftsschulen (GMS) würden aus dem Ruder laufen. Die Opposition hält der Regierung vor, die GMS im Vergleich zu anderen Schularten überdimensioniert auszustatten.
Da ist sie wieder, die Unlogik der Politik: das Aufrechnen von Birnen und Äpfeln, das Vergleichen von nicht vergleichbaren Vorgängen und das Ziehen von Schlüssen, die nichts weiter sind als verdrehte Wahlkampfargumente. Und das Ganze getarnt unter dem Deckmäntelchen der Ungerechtigkeit für den Steuerzahler. Das Dumme ist nur, dass man diese Argumentation nicht so einfach entlarvt und oberflächlich für viele Leser sogar ein Schuh daraus wird. Es werden Steuergelder an eine neue Schulart verschenkt. Das leuchtet allen ein! Aber ist dem wirklich so?
Die Landesregierung tut sich selber schwer mit den Ausgaben für die Bildung. Denn eigentlich müssten wir noch mehr investieren, damit unser Bildungssystem wirklich gut wird. Warum? Weil wir viel zu lange (mehr als 58 Jahre) viel zu wenig in die Bildung investiert haben. Und wer war daran beteiligt? Genau die Parteien, die jetzt so tun, als hätten sie das all die Jahre so gut gemacht. Die Bildungspolitik der alten Regierung hat das Dilemma verschuldet und CDU-Vertreter wollen nun also wieder zurück zu dem Unterricht, der möglichst wenig kostet. Fakt ist, dass wir eigentlich alle Schulen mit viel mehr Mitteln ausstatten müssten und insbesondere im Moment durch die Inklusionsversuche an vielen Stellen viel zu viel einsparen, anstatt den Kindern das zukommen zu lassen, was andere Länder schon lange tun (siehe z.B. Südtirol oder Skandinavien). Gerade Werkrealschulen und Realschulen bräuchten dringend mehr an Ausstattung. Ja, das ist richtig! Aber das ist es nicht, wonach die CDU nun schreit. Nein, sie wollen das beschneiden, was noch immer nicht ausreicht!
Fakt ist, dass wir jahrzehntelang Schulgebäude gebaut und oft nur notdürftig saniert haben, die wir eigentlich zu anregenden Lernstätten hätten umbauen müssen, und nun bekommen wir die Quittung dafür, weil diese Schulgebäude immer noch untauglich sind für die Anforderungen an einen Unterricht, der unsere Kinder auf das vorbereitet, was in 20, 30 oder 40 Jahren benötigt wird. Wir werden dringend Politiker brauchen, die nicht solche Milchmädchenrechnungen aufstellen, sondern sich trauen zu sagen, was es braucht und entsprechend handeln. Alle Schulen brauchen z.B. eine Ausstattung mit vielfältigen Professionen, um den Kindern gerecht zu werden. Es bräuchte die Abschaffung des Beamtentums für Lehrkräfte, um die Personalkompetenz besser zu gewährleisten. Es bräuchte eine andere Ausbildung mit langen praktischen Phasen (ähnlich der von Assistenzärzten) und neue und gerechtere Arbeitszeiten für die hart arbeitenden Lehrer und Lehrerinnen in diesem Land.
Aber was teilt die CDU den Lehrkräften, den Eltern und den Schülern/innen in diesem Land mit?
Dass sie sich weiter mit dem ewigen Sparmodell herumschlagen müssen und sogar zu noch mehr Sparsamkeit zurückkehren sollen.
Dass Lehrkräfte weiter mit zu geringen Mitteln arbeiten müssen, weshalb viele engagierte Lehrkräfte nicht selten im Burnout enden, da so keine befriedigende Arbeit geleistet werden kann.
Dass Schüler/innen mit Förderbedarf eben nicht weiter kommen können und Eltern dies hinnehmen müssen, statt endlich einladende Schulen für alle Kinder auf den Weg zu bringen.
Wir alle sollten daher dringend fordern, dass alle mehr bekommen, denn selbst die Ausstattung der GMS ist noch lange nicht ausreichend. Danke liebe CDU, für den immer währenden Blödsinn im Wahlkampf.
Daniela Körner Elternbeiratsvorsitzende, Gründungsmitglied im Freiburger Bündnis eine schule für alle und Mutter von fünf Kindern
Eine neue 30-seitige Broschüre zur Gemeinschaftsschule ist fertiggestellt. Sie wird im Februar an alle Gemeinschaftsschulen zu je 20 Exemplaren verschickt werden. Über den Link können Sie die Broschüre bereits jetzt als PDF herunterladen, Dateigröße ca. 8 MB.